Friseur Ayhan Eren verpasst vielen Prominenten einen flotten Haarschnitt
Friseur Ayhan Eren verpasst vielen Prominenten einen flotten Haarschnitt
Stuttgart. Bei ihm musste sogar Königin Silvia von Schweden Haare lassen. Ayhan Eren, der Stuttgarter Prominenten-Friseur, hat schon vielen VIPs in seinem Salon Mozart 33 den Kopf gewaschen.
Von Wolf Günthner
Als vor einem Jahr die schwedische Königin in der Landeshauptstadt zu Gast war, kämmte und föhnte Eren im Zimmer eines Nobelhotels die Haare der gebürtigen Heidelbergerin. „Aufgeregt war ich dabei nicht. Erst als alles vorbei war und die Königin mir die Hand gab, begann bei mir das Zittern“, erinnert sich der Sohn eines türkischen Diplomaten an das Treffen mit der Monarchin. Diese bedankte sich im Gästebuch des Coiffeurs „für Ihre schnelle und kunstvolle Hilfe“.
Traumberuf war eigentlich Profifußballer
Nach dem Willen seines Vaters sollte Ayhan Politiker werden. Doch der Sohn, der 1973 nach Deutschland kam, wollte Fußballprofi werden. Und so führte ihn der Weg zum VfB Stuttgart. Er spielte auch einige Monate auf dem Wasen, aber die Konkurrenzsituation schmeckte ihm nicht. Deshalb entschied er sich für den kreativen Beruf des Friseurs. In einem Salon in der Mozartstraße begann er seine Lehre, 1988 übernahm er vom Inhaber das Geschäft. Seitdem kreiert der Vater von zwei Söhnen mit Hingabe und Liebe zum Detail besondere Frisuren und beherrscht selbst den fast vergessenen Messerhaarschnitt meisterhaft.
Ayhan Erens Künste mit Kamm und Schere ist auch den Stuttgarter Top-Hotels nicht verborgen geblieben: Wenn in den First-Class-Häusern ein Coiffeur verlangt wird, ist er seit zehn Jahren die Erstempfehlung. So föhnte er Tennisstar Goran Ivanisevic, stylte die Sängerin Vicky Leandros ebenso wie Opernstar Helene Schneidermann. „Ich stehe für die Kunden mit einem 24-Stunden-Service an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung“, sagt Eren. Selbst an Silvester behandelte er eine Kundin im Hotel „bis 10 nach 12. Den Jahreswechsel feierten wir danach“.
Bei der Fußball-WM rasierte er den DFB-Sprecher Harald Stenger vor der Presse-Konferenz, dem Manager der Rolling Stones verpasste er einen neuen Haarschnitt, „obwohl dieser an drei Telefonen gleichzeitig telefonierte und kaum den Kopf ruhig hielt“. Und die Musiker von Rosenstolz erhielten vor ihrem Auftritt Pediküre und Maniküre, die der Mann mit den Scherenhänden mit seiner Frau Yasemin einer gelernten Modedesignerin, ebenfalls anbietet. Zu den Kunden von Eren gehören auch Adelige, Manager, Künstler und Unternehmen, wobei Diskretion zum Geschäft gehört: „Details bleiben mein Geheimnis“.
Seiner zumeist prominenten Kundschaft möchte er nicht nur eine neue Frisur, sondern „auch ein gewisses Lebensgefühl“ mit auf den Weg geben. Fehler darf sich der Modefriseur dabei nicht leisten. „Meine Kunden erwarten nicht nur, dass ich zu jedem Zeitpunkt für sie da bin. Sie wollen auch, dass ich perfekt arbeite und sie hinterher vollauf zufrieden sind“, sagt Eren, der auch die Gäste bei der Bambi-Verleihung oder beim Rossini-Festival in Bad Wildbad frisiert hat. Ayhan Eren setzt bewusst auf Exklusivität, die ihren Preis hat. Männerhaarschnitte sind bei ihm ab 100 Euro und die ersten Damenhaarschnitte ab 205 Euro zu haben. „Wenn das Ergebnis stimmt, sind die Leute auch bereit, mehr Geld zu zahlen“, sagt der Friseur.
Donnerstag, 18. September 2008
Künste mit Kamm und Schere